Histoire / Geschichte
Ein langer Weg:
Von den ersten Konsumgenossenschaften der Eisenbahner bis zur „Coopérative Casino Syndical“
Die ersten Eisenbahnerkooperativen entstanden 1903/1904, u.a. in Bettemburg und Ulflingen. Dies bevor der Landesverband der Luxemburger Eisenbahner, am 10. Januar 1909, das Licht der Welt erblickte. In der Folge wurden auf allen größeren Bahnhöfen, respektive Eisenbahnknotenpunkten, lokale Eisenbahnervereinigungen gegründet. Ihre Aufgaben, als direkte Vertreterin des Landesverbandes vor Ort, waren vielfältiger Natur. Sie kassierten die Mitgliederbeiträge ein, die sie abzüglich eines bestimmten Betrages, um die eigne Tätigkeit zu finanzieren, an die Verbandskasse abführten. Sie standen im Kontakt mit den lokalen Eisenbahnautoritäten, in den Bahnhöfen, den Bahnmeistereien und Depots.
Es gibt kein einheitliches Datum bezüglich der Gründung der einzelnen Vereinigungen. Am 10. März 1919 wurde der Landesverband zwischen den lokalen Vereinigungen respektive Genossenschaften als beruflicher Genossenschaftsbund gegründet. Mit dieser Gründung erhielten sowohl die einzelnen Vereinigungen als auch der Landesverband ein rechtlich verbindliches Statut, basierend auf dem Genossenschaftsgesetz von 1915.
Verschiedene Vereinigungen gründeten Kooperativen, um dem Preiswucher entgegenzuwirken. Praktisch alle Vereinigungen wirkten mit beim gemeinsamen Einkauf von Brennmaterial und dem diesbezüglichen Verkauf des Hausbrandes an die einzelnen Mitglieder. Die Kooperativen waren ein wichtiger Bestandteil der Arbeiterbewegung. Sie wirkten während vielen Jahrzehnten preisregulierend im Interesse von allen Verbrauchern.
Leider mussten die Kooperativen im Laufe der Zeit, wegen der Konkurrenz von immer neuen Supermärkten, ihre Geschäftigkeit einstellen. Dies war auch am 1. April 2014 für Kooperative Luxemburg, die letzte und größte Konsumkooperative innerhalb des Landesverbandes, der Fall.
Bereits vor diesem Datum und zwar am 24. Oktober 2010 beauftragte der Kongress des Landesverbandes den Verbandsrat die Abänderung der Statuten des Genossenschaftsbundes und der Genossenschaften (Vereinigungen) zügig voranzutreiben Die neuen Statuten müssen die Trennung der Genossenschafts- und Gewerkschaftsaktivitäten beinhalten und das Patrimonium des Landesverbandes und der Vereinigungen absichern.
In Anlehnung an diesen Kongressbeschluss beschließt ein außerordentlicher Verbandsrat am 28. Mai 2014 die Restrukturierung des Genossenschaftsbundes und verabschiedet zu dem Zweck eine Resolution mit nachfolgenden relevanten Punkten:
- Alle Vereinigungen, mit Ausnahme der Vereinigung Luxemburg, haben ihre Geschäftstätigkeit eingestellt und ziehen sich aus dem Genossenschaftsbund zurück.
- Die Verbandsleitung soll die Fusion des Genossenschaftsbundes mit der Vereinigung Luxemburg vorbereiten.
- Die Vereinigung Luxemburg soll alle Verbandsmitglieder bei sich aufnehmen.
Am 30. Mai 2014 beschließt der Verwaltungsrat der Vereinigung Luxemburg alle Verbandsmitglieder, die nicht Mitglied der Vereinigung Luxemburg sind, gegen das Bezahlen von 5 EURO durch die Verbandskasse, aufzunehmen.
Die Fusion zwischen der Vereinigung Luxemburg und dem Genossenschaftsbund und somit die Gründung der neuen „COOPERATIVE CASINO SYNDICAL LUXEMBOURG, SOCIETE COOPERATIVE“ wurde auf einer außerordentlichen Generalversammlung der Vereinigung Luxemburg am 21. November 2014 definitive beschlossen.
Diese neue Kooperative, der alle Verbandsmitglieder angehören, hat zur Mission das Patrimonium des früheren Genossenschaftsbundes und der Vereinigungen gut zu verwalten. Sie stellt dem Landesverband und mittlerweile auch dem OGBL Büros zur Verfügung, damit diese ihre gewerkschaftlichen Aktivitäten unter optimalen Bedingungen ausüben können.
Auf sozialer und kommerzieller Ebene kann sie alle Aktivitäten, die sich im Interesse ihrer Mitglieder aufdrängen, wahrnehmen. In dieser Hinsicht ist darauf hinzuweisen, dass sie verschiedene Wohnungen zu sozialen Bedingungen vermietet hat und in dieser Hinsicht mit der „agence immobilière sociale“ zusammenarbeitet.